Fünf Fragen an Lukas Glanz

Altus Biolabs ist ein ISO-zertifiziertes Labor spezialisiert auf Hanfanalytik mit Sitz in Wien, das sich zum Ziel gesetzt hat, kleine und große Produzenten sowie leidenschaftliche Bauern am Cannabis-Markt in Sachen Ertragssteigerung und Risikomanagement zu unterstützen.

Fünf Fragen an Lukas Glanz von Altus Biolabs

Lukas Glanz aus Wien ist einer der Gründer des Labors Altus Biolabs, das sich auf Cannabis-Analytik und Diagnostik spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen wie Screening auf die Krankheitserreger von Cannabis, Cannabinoid-Analysen (THC und CBD), frühzeitige Geschlechtsbestimmung von Hanf, sowie Gewebekultur und an, um gesunde und produktive Pflanzen zu gewährleisten. Mit modernster Technologie unterstützt Altus Biolabs professionelle, sowie hobbymäßige Züchter vom Setzling bis zur Endproduktanalyse. Kund:innen können anonym Testkits erwerben und detaillierte Berichte zu ihren Proben erhalten.

Mehr Informationen findet ihr auf der Website hanftest.at. In diesem Interview gibt Lukas Einblicke über die Möglichkeiten, die Produktionssicherheit in Großflächigen Anbau zu erhöhen und darüber, wie CSCs den behördlichen Test- Ansprüchen genügen können.

Cannanas: Kannst du uns etwas über deinen Hintergrund und die Entstehungsgeschichte von Altus Biolabs erzählen? Was hat euch dazu motiviert ein Labor aufzubauen und warum gerade die Spezialisierung auf Cannabis?

Lukas: Schon während dem Studium, als wir zum ersten Mal in einem Labor gestanden sind, haben wir gewusst, wir möchten das beruflich machen. Zu Beginn der Pandemie eröffnete sich uns dann die Möglichkeit dazu. Da ich mich seit meiner Jugend für Pflanzen, insbesondere Cannabis begeistere, wurde letztendlich das Hobby zum Beruf. Der Beschluss der deutschen Regierung Cannabis nach so langer Prohibition endlich zu legalisieren, hat uns in dieser Entscheidung bestärkt.

Cannanas: Wie bereitet ihr euch auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Cannabis Social Clubs in Deutschland vor und welche Herausforderungen seht ihr in diesem Bereich?

Lukas: Die Vorbereitung läuft in enger Zusammenarbeit mit führenden Sofware- Unternehmen wie Cannanas um frühestmöglich Schnittstellen zu implementieren, die den CSCs einen reibungslosen Ablauf ermöglichen, sodass diese sich voll auf ihr Tagesgeschäft konzentrieren können.

Die deutsche Regierung hat im Gesetzestext bereits einige Tests und Grenzwerte zur Qualitätskontrolle der Cannabisblüten aufgeführt, muss diese allerdings noch konkretisieren. Daher haben wir mit unserem Angebot eine umfassende Auswahl an umwelt- und lebensmittelanalytischen Tests aufestellt, die garantiert alle Szenarien, die vom Gesetzgeber ausgehen können, abdecken.

Eine besondere Herausforderung liegt darin, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen insbesondere für den Transport der Proben noch nicht vorliegen und wir daher flexibel bleiben müssen.

Cannanas: Kannst du uns einen Einblick in den typischen Testprozess geben, den eine Cannabis-Probe durchläuft, bevor sie freigegeben wird und was sollte alles getestet werden, um die Gesundheit der Konsumierenden zu gewährleisten?

Lukas: Namentlich erwähnt werden im CanG neben THC- und CBD-Gehalt, Tests auf Schwermetalle, Pestizide, Mykotoxine (Pilzgifte) und Mikroorganismen, also alles, was bei landwirtschaftlichen Produkten üblicherweise getestet wird. Besonders Schwermetalle, die sich im Anbau durch verunreinigte Substrate in den Pflanzen, inklusive der Blüten anreichern können, müssen für den Schutz der Konsumenten bestimmt werden.

Für eine Analyse werden die Proben zunächst homogenisiert, also zerkleinert und vermischt, sodass uns ungleich verteilte Stoffe, wie sie in Pflanzen oft vorkommen, nicht entgehen. Die vom CanG geforderten Analysen sind sehr umfangreich und decken mehrere Teilbereiche der Analytik ab. Von Hochleistungschromatographie über klassische Agarplatten-Kultivierung bis hin zu Massenspektrometrie ist alles enthalten. Jede Methode hat dabei eine andere Art der Probenaufbereitung, jedes Messergebnis wird von einem Labortechniker validiert.

Der Club bekommt ein signiertes Zertifikat mit den jeweiligen Messwerten. Bewegen sich diese innerhalb eines vorgegebenen Rahmens, hat der Club die Sicherheit, ein einwandfreies Produkt an seine Mitglieder abzugeben. Dieser Prozess wird für die Clubs von zentraler Bedeutung sein, denn einige Bundesländer, wie zum Beispiel Bayern, haben bereits angekündigt, das Gesetz streng auszulegen und in diesem Bereich keine Säumnis zu tollerieren.

Cannanas: Wie funktioniert der Versand von Cannabis-Proben zu euch und was muss hier rechtlich beachtet werden?

Lukas: Momentan befinden wir uns im Austausch mit den deutschen Behörden, um rechtliche Klarheit herzustellen für unsere Kunden. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werden wir eine Stellungnahme auf unserer Homepage veröffentlichen. Da externe Testungen klar vom CanG vorgesehen sind, ist natürlich davon auszugehen, dass eine Weitergabe zum Zwecke der Testung erlaubt ist, viele wünschen sich jedoch noch eine explizite Klarstellung von den Behörden.

Wir erhalten allerdings schon seit langer Zeit Proben aller Art aus Deutschland. Unsere Testkits sind speziell so gemacht, dass sowohl Versand als auch Ergebnisabruf komplett anonym sind. Es kommt auch so gut wie nie vor, dass Proben nicht bei uns ankommen. Vor allem Blatt und Wurzel-Proben zur Viren/Geschlechts-Analyse sind hier unbedenklich, da es sich hierbei um nicht-vermehrungsfähiges Material handelt. Um das Ganze für die CSCs einfacher zu machen, richten wir auch in Deutschland eine Versandadresse ein, sodass Proben nicht immer nach Österreich geschickt werden müssen.

Cannanas: Wie siehst du die zukünftige Entwicklung der Cannabis-Testung und welche Hoffnungen oder Pläne habt ihr für die nächsten Jahre?

Lukas: Meine Hoffnung ist, dass die Entwicklung in Deutschland anders verläuft, als in Kalifornien, wo Newcomer-Labore aus Gefälligkeit den Produzenten gegenüber überhöhte THC-Werte angeben, und so ihre Integrität untergraben. Dadurch weiß der Kunde nie wirklich, was das Produkt tatsächlich enthält. Auch gab es in Kalifornien einen großen Skandal, als festgestellt wurde, dass in Cannabis-Vape-Sticks aufgrund mangelnder Testungen, erhöhte Pestizid- Konzentrationen enthalten waren, was zu Krebs führen kann.

Wir hoffen, dass die Wichtigkeit des Testens von den Verantwortlichen flächendeckend anerkannt und ernst genommen wird. Denn nur so können wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Gesundheit der Konsumenten leisten. Unser Ziel ist es, unsere hohen Standards zu halten und uns als verlässlicher Ansprechpartner für Cannabis-Produzenten zu etablieren. Deutschland soll zum Vorbild werden. Nur, wenn die Gesetzgeber merken, dass Cannabis-Produzenten Qualitätskontrolle und Jugendschutz ernst nehmen, kann die Liberalisierung von Cannabis in Europa voranschreiten.

Cannanas: Vielen Dank für die tollen Antworten! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen euch viel Erfolg für die Zukunft.

Lukas: Danke und bis bald!

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Screenshot Cannanas Anbauübersicht