Mitgliedsbeiträge, Beitragsstrukturen und Bezahlmodelle in Cannabis Social Clubs

Mitgliedsbeiträge, Beitragsstrukturen und Bezahlmodelle in Cannabis Social Clubs

Bei Cannanas haben wir mit über 500 Gründer:innen von Cannabis Social Clubs (CSCs) gesprochen, um herauszufinden, wie sie ihre Mitgliedsbeiträge und Guthabensysteme gestalten möchten.

Die Frage nach den richtigen Mitgliedsbeiträgen und Beitragsstrukturen ist eine der drängendsten in der jungen Cannabis-Social-Club-Branche. Insbesondere in Bezug auf das Konsumcannabisgesetz (KCanG) sind viele Gründer:innen verunsichert, da das Gesetz nur wenige Rahmenbedingungen setzt. Dennoch lässt sich aus den bisherigen Erkenntnissen bereits einiges ableiten, wenn man sich intensiv mit der Materie auseinandersetzt.

Bei Cannanas haben wir mit über 500 Gründer:innen von Cannabis Social Clubs (CSCs) gesprochen, um herauszufinden, wie sie ihre Mitgliedsbeiträge und Guthabensysteme gestalten möchten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse möchten wir nun mit euch teilen. Unser Ziel ist es, euch wertvolle Anregungen zu geben und euch zu einem Austausch mit uns einzuladen.

Um euch bestmöglich zu unterstützen, haben wir uns mit Johannes Nelkenstock und dem Team von CSC Connect zusammengetan. Gemeinsam beantworten wir in diesem Blogeintrag die häufigsten Fragen, die uns gestellt wurden: Welche Mitgliedschaftsmodelle gibt es? Wie sieht der steuerliche Rahmen aus? Kann man pro Gramm verkaufen? Und wie sollten Mitglieder eigentlich bezahlen?

Neben den Antworten auf diese Fragen geben wir euch praktische Tipps für die Verwaltung eures Clubs und zeigen, wie ihr euer Modell einfach in Cannanas konfigurieren und eure Finanzen optimal verwalten könnt.

Ein wichtiger Hinweis vorweg: Wir empfehlen dringend, jedes Beitragsmodell mit einer steuerlichen und juristischen Beratung abzustimmen. Es gibt viele Aspekte zu beachten, sei es in Bezug auf die Satzung oder steuerliche Rahmenbedingungen. Unsere Software bietet euch die notwendigen Werkzeuge, aber die rechtliche Expertise überlassen wir den Profis. In unserem Interview mit Johannes Nelkenstock wurde das Thema schon mal angerissen.

Alles klar? Dann lasst uns starten!

Rechtliche / Gesetzliche Grundlagen

Die Strukturierung von Mitgliedsbeiträgen in deutschen Vereinen ist seit langem etabliert und zeigt eine große Vielfalt. Cannabis Social Clubs (CSCs), die im Rahmen des neuen Konsumcannabisgesetzes (KCanG) entstehen, stellen jedoch eine besondere Herausforderung dar. Das KCanG gibt nur vage Vorgaben zur Regelung von Mitgliedsbeiträgen und laufenden Beiträgen, wodurch für CSCs viele rechtliche und steuerliche Fragen offenbleiben. Clubs stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, Modelle zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht werden als auch den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Welche Grenzen der Gestaltungsfreiheit letztlich bestehen, ist daher noch nicht vollständig geklärt. Es wird erwartet, dass durch zukünftige Beschlüsse und Rechtsprechungen klarere Leitlinien entstehen.

§ 24 KCanG

"Mitgliedsbeiträge; laufende Beiträge Anbauvereinigungen legen, wenn sie Vereine sind, ihre Mitgliedsbeiträge und, wenn sie Genossenschaften sind, die laufenden Beiträge ihrer Mitglieder zur Erfüllung ihres in § 1 Nummer 13 genannten ausschließlichen Zwecks in ihrer Satzung fest."

§1 (13) KCanG

"Anbauvereinigungen: a) eingetragene nicht wirtschaftliche Vereine oder b) eingetragene Genossenschaften, deren ausschließlicher Zweck der gemeinschaftliche nichtgewerbliche Eigenanbau und die Weitergabe von Cannabis zum Eigenkonsum durch und an Mitglieder, die Weitergabe von Vermehrungsmaterial sowie die Information von Mitgliedern über cannabisspezifische Suchtprävention und -beratung ist;"

Wünsche der Landesbehörden

Auch wenn das KCanG auf Bundesebene geregelt ist, werden die Anbaulizenzen letzendlich von einer der 16 Landesbehörden (oder Bezirksämter) ausgestellt, die wiederum eigene Vorgaben machen können. In ersten Rückmeldungen zu Anträgen wurden z.B. Pauschalen "gewünscht". Was genau die rechtliche Konsequenz ist, bleibt abzuwarten. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig mit den zuständigen Behörden in Verbindung zu setzen und die geplanten Beitragsmodelle abzustimmen. Dies kann dazu beitragen, mögliche Konflikte oder Missverständnisse zu vermeiden und die Genehmigung des Clubs zu erleichtern.

Vereinssatzung und Beitragsordnung

Um sicherzustellen, dass Cannabis Social Clubs (CSCs) gesetzeskonform agieren, ist es erforderlich, dass sie für das abgegebene Cannabis einen Geldbetrag verlangen. Dies setzt voraus, dass in der Vereinssatzung oder Beitragsordnung klare Regelungen zu den erhobenen Beiträgen festgehalten sind. Diese Regelungen sollten alle für den Verein sinnvollen Beitragsmodelle umfassen, einschließlich Aufnahmegebühren, Sonderbeiträgen oder sonstigen Konditionen. Es ist entscheidend, dass diese Vorgaben transparent und eindeutig dokumentiert werden.

Um Änderungen an den Beiträgen vorzunehmen, muss gegebenenfalls die Vereinssatzung angepasst werden. Dies erfordert in der Regel folgende Schritte:

  1. Einberufung einer Mitgliederversammlung: Eine außerordentliche oder ordentliche Mitgliederversammlung muss einberufen werden, um die vorgeschlagenen Änderungen zu diskutieren und abzustimmen.

  2. Beschlussfassung: Die Satzungsänderung erfordert in der Regel eine qualifizierte Mehrheit der Stimmen der anwesenden Mitglieder, wie es in der Satzung festgelegt ist. Eintragung ins Vereinsregister: Nach der Beschlussfassung muss die geänderte Satzung beim zuständigen Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen werden, damit sie rechtlich wirksam wird.

  3. Mitteilung an die Mitglieder: Nach erfolgter Eintragung müssen alle Mitglieder über die Änderungen informiert werden.

Es ist daher ratsam, bei der Ausarbeitung der Satzung und Beitragsordnung rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass alle Regelungen gesetzeskonform und klar formuliert sind.

Einschätzung zu Beitragsordnungen

Was sollte man in der Vereinssatzung oder Beitragsordnung von seiner Anbauvereinigung beachten?

Das Gesetz ist an der Stelle (mal wieder) nicht klar. Zwar müssen Anbauvereinigungen ihre Beiträge in der Satzung festlegen. Allerdings wird nicht explizit verlangt, dass auch deren Höhe festgelegt werden muss. Eine Festlegung der Höhe der Beiträge wäre unüblich, da dies völlig unpraktikabel für den Vereinsalltag wäre. Die Anpassung eines Beitrages würde im Zweifel mehrere Wochen dauern, von der Einladung der Mitgliederversammlung (sofern das Recht zur Satzungsänderung nicht dem Vorstand zugewiesen wird) über die Vereinbarung des Notartermins zur Beurkundung bis hin zur Eintragung und Veröffentlichung im Vereinsregister.

Eine Auslegung des Gesetzes nach dem Sinn und Zweck kommt mit überwiegender Wahrscheinlichkeit zu folgendem Ergebnis: § 24 KCanG verpflichtet die Vereine, die Arten von Beiträgen (z.B. Grundbeitrag, Beitrag für die Abgabe von Cannabis) in der Satzung festzulegen. Das passt auch zum Wortlaut der allgemeinen Regelung zu den Mitgliedsbeiträgen in einer Vereinssatzung in § 58 Nr. 2 BGB (es ist anzugeben, “ob und welche Beiträge von den Mitgliedern zu leisten sind”) Eine Auslagerung der Bestimmung der Höhe dieser Beiträge in eine Beitragsordnung wäre danach möglich. Diese Auslegung wird auch von einigen Behörden geteilt. Teilweise (so etwa in einem Fall beim LGL in Bayern) wurde zusätzlich zur Satzung die Übermittlung der Beitragsordnung für die Erteilung der Lizenz gefordert.

Warum könnte eine separate Beitragsordnung für CSCs rechtlich problematisch sein?

Sollte eine Behörde entgegen dem Sinn und Zweck das Gesetz so auslegen, dass die Höhe der Beiträge in der Satzung festgelegt werden muss, so könnte deren Fehlen einen Versagungsgrund darstellen. Das hätte zur Folge, dass die Satzung wieder geändert werden muss, bevor die Genehmigung erteilt werden kann.

Generell ist eine Beitragsordnung nur dann verbindlich, wenn in der Satzung die Möglichkeit der Verabschiedung einer solchen Beitragsordnung festgelegt wurde.

https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__58.html

- Johannes Nelkenstock, Rechtsanwalt und Gründer von CSC Connect
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Steuerliche Aspekte

Die Wahl der Strukturierung von Mitgliedsbeiträgen in einem Cannabis Social Club ist nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine steuerliche Entscheidung. Es ist von großer Bedeutung, sich über die steuerlichen Implikationen im Klaren zu sein, da nicht alle Arten von Beiträgen steuerpflichtig sind. Eine bewusste Gestaltung der Mitgliedsbeiträge kann helfen, steuerliche Risiken zu minimieren und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

Im Steuerrecht wird eine wesentliche Unterscheidung zwischen echten und unechten Mitgliedsbeiträgen getroffen:

Echte Mitgliedsbeiträge sind Zahlungen, bei denen die Mitglieder keine direkte Gegenleistung erhalten, außer der Mitgliedschaft selbst. Solche Beiträge sind nicht umsatzsteuerpflichtig, da sie lediglich die Zugehörigkeit zum Club und die damit verbundenen Rechte und Pflichten abdecken.

Unechte Mitgliedsbeiträge hingegen beinhalten eine Gegenleistung, die über die Mitgliedschaft hinausgeht. Ein Beispiel hierfür wäre die Abgabe von Cannabis an die Mitglieder. Da in diesem Fall eine konkrete Leistung gegenüber dem Mitglied erbracht wird, sind diese Beiträge umsatzsteuerpflichtig.

Für Cannabis Social Clubs ist es daher essenziell, bei der Gestaltung der Mitgliedsbeiträge sorgfältig zu planen. Werden Beiträge so strukturiert, dass sie als unechte Mitgliedsbeiträge gelten, müssen die Clubs die daraus resultierenden steuerlichen Verpflichtungen berücksichtigen. Eine klare Trennung und Definition der Beiträge können helfen, unerwartete steuerliche Belastungen zu vermeiden und die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.

Hinweis zu Guthabeneinzahlungen

Achtung bei “Guthaben”: Wenn ihr euren Mitgliedern die vor der Ausgabe von Cannabis bezahlten Beiträge für die spätere Abgabe von Cannabis “gutschreibt”, dann handelt es sich nicht um einen echten Mitgliedsbeitrag. Wird auf diesen unechten Mitgliedsbeitrag keine Umsatzsteuer abgeführt, so macht sich der zuständige Vorstand persönlich strafbar.

- Johannes Nelkenstock, Rechtsanwalt und Gründer von CSC Connect
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Praktische Erwägungen

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen spielen auch praktische Erwägungen eine entscheidende Rolle bei der Festlegung von Mitgliedsbeiträgen in Cannabis Social Clubs. Die Struktur der Beiträge kann maßgeblich dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität des Clubs zu sichern und gleichzeitig den Bedürfnissen der Mitglieder gerecht zu werden. Während einige Clubs auf fixe Mitgliedsbeiträge setzen, um eine verlässliche Planbarkeit für Investitionen zu gewährleisten, bevorzugen andere flexible Modelle, die sich an den individuellen Konsumbedürfnissen orientieren.

Flexible Mitgliedschaftsmodelle die Möglichkeit, Beitragszahlungen in besonderen Lebenssituationen, wie etwa bei Krankenhausaufenthalten, Schwangerschaften oder längeren Urlaubsreisen, vorübergehend auszusetzen. Diese Anpassungen können dazu beitragen, die Mitgliederzufriedenheit zu erhöhen und langfristige Mitgliedschaften zu fördern.

Feste Mitgliedsbeiträge bieten Cannabis Social Clubs eine verlässliche finanzielle Grundlage und Planungssicherheit, während sie durch einfache Verwaltung, Gleichbehandlung der Mitglieder und klare Kommunikation ein Gefühl der Fairness und Transparenz fördern. Dies erleichtert sowohl die Clubverwaltung als auch die persönliche Finanzplanung der Mitglieder.

Wie hoch sollten Mitgliedsbeiträge in Cannabis Social Clubs sein?

Die Festlegung der Mitgliedsbeiträge ein dynamischer Prozess, der die spezifischen Bedürfnisse des Clubs und seiner Mitglieder berücksichtigt. Durch eine klare, transparente und inklusive Preisgestaltung können Cannabis Social Clubs eine nachhaltige finanzielle Grundlage schaffen, die sowohl den Betrieb sichert als auch die Attraktivität für aktuelle und zukünftige Mitglieder bewahrt.

Um den optimalen Mitgliedsbeitrag zu berechnen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, die die Betriebskosten des Clubs widerspiegeln. Grundsätzlich dürfen Anbauvereinigungen nicht gewinnorientiert agieren, daher ist eine genaue Kostenrechnung essenziell. Der erste Schritt bei der Festlegung der Mitgliedsbeiträge besteht darin, eine detaillierte Analyse der anfallenden Betriebskosten durchzuführen. Diese Kosten umfassen:

  • Mietkosten: Die monatlichen oder jährlichen Kosten für die Anmietung von Räumlichkeiten für den Anbau, die Lagerung und die Verteilung.
  • Personalaufwand: Gehälter und Sozialleistungen für fest angestellte Mitarbeiter:innen wie Gärtner:innen, Verwaltungspersonal, Sicherheitskräfte und andere.
  • Anbaukosten: Kosten für Saatgut, Dünger, Wasser, Energie und alle anderen Ressourcen, die für den Anbau benötigt werden.
  • Betriebskosten: Dazu gehören Nebenkosten wie Strom, Wasser, Internet, und weitere laufende Betriebsausgaben.
  • Administrative Kosten: Kosten für Buchhaltung, Rechtsberatung, Versicherungen, Verwaltungssoftware oder andere Bereiche.
  • Wartung und Instandhaltung: Regelmäßige Kosten für die Wartung der Ausrüstung und der Räumlichkeiten.
  • Schaffung eines finanziellen Puffers: Ein finanzielles Polster für besondere Vorkommnisse kann über Leben oder Tod des Vereins entscheiden

Ein wesentlicher Bestandteil der Preisfindung kann die Einbeziehung der Mitglieder sein. Durch regelmäßige Mitgliederversammlungen und transparente Kommunikation über die anfallenden Kosten und die Preisgestaltung können die Mitglieder in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern sorgt auch dafür, dass die Beiträge fair und nachvollziehbar sind. Ein demokratischer Ansatz kann dabei helfen, die Akzeptanz der Beiträge zu erhöhen und das Engagement der Mitglieder zu stärken.

Nachdem die Gesamtkosten ermittelt wurden, müssen diese auf die erwartete Anzahl der Mitglieder umgelegt werden. Dabei sollten sowohl die monatlichen Fixkosten als auch variable Kosten berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich, einen Puffer einzurechnen, um unerwartete Ausgaben abzudecken und eine finanzielle Reserve für zukünftige Investitionen aufzubauen.

Ein möglicher Ansatz zur Berechnung der Mitgliedsbeiträge könnte wie folgt aussehen:

  • Gesamtkosten pro Jahr / Anzahl der Mitglieder = Grundbeitrag pro Mitglied.
  • Zusätzlich könnte ein variabler Beitrag erhoben werden, der sich nach dem individuellen Konsum richtet.

Die Mitgliedsbeiträge müssen nicht nur kostendeckend sein, sondern auch im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten oder kommerziellen Angeboten attraktiv gestaltet werden. Ein zu hoher Beitrag könnte potenzielle Mitglieder abschrecken, während ein zu niedriger Beitrag die finanzielle Stabilität des Clubs gefährden könnte. Daher ist eine Balance wichtig, die die Betriebskosten deckt, aber gleichzeitig den Zugang zum Club nicht unnötig einschränkt.

Die Kosten und damit auch die Beiträge sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um auf veränderte Rahmenbedingungen, wie etwa steigende Betriebskosten oder eine wachsende Mitgliederzahl, flexibel reagieren zu können. Eine transparente Kommunikation dieser Anpassungen gegenüber den Mitgliedern ist hierbei entscheidend.

Preisanpassungen

In einer sich ständig verändernden Welt sind auch die Preise in einem fortlaufenden Wandel. Selbst für nicht gewinnorientierte Organisationen wie Anbauvereinigungen ist es unerlässlich, eine Vielzahl an Kosten zu decken – von Strom und Miete für Anbau- und Ausgaberäumlichkeiten bis hin zu Personal- und Verwaltungskosten. Um den Betrieb des CSCs nachhaltig zu sichern, wird der Tag kommen, an dem Preisanpassungen unvermeidlich sind. Solche Schritte erfordern jedoch eine sorgfältige Planung und transparente Kommunikation mit den Mitgliedern, um das Vertrauen zu wahren und die gemeinsamen Werte des Clubs zu schützen.

Wie nehme ich Geld entgegen? / Wie mache ich die Abrechnung? / Welche Abrechnungsformen gibt es?

Die Wahl der richtigen Zahlungsmethode für Mitgliedsbeiträge in Cannabis Social Clubs ist entscheidend, um den Verwaltungsaufwand gering zu halten und die finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sowohl den Club als auch die Mitglieder betreffen.

Barzahlungen mögen auf den ersten Blick unkompliziert erscheinen, doch sie bringen erhebliche Herausforderungen mit sich. Der zusätzliche Aufwand, eine Kasse zu betreiben, und die Risiken im Zusammenhang mit der Lagerung und Verwaltung von Bargeld können schnell zu einer Belastung werden. Zudem erhöht sich der Aufwand durch die notwendige Versicherung und die Gefahr von Verlusten.

Einzelüberweisungen durch die Mitglieder sind eine einfache und kostengünstige Option, jedoch besteht die Gefahr, dass Zahlungen vergessen werden und der Club aktiv auf die entsprechenden Mitglieder zugehen muss.

Daueraufträge bieten hier eine zuverlässigere Alternative, sind aber von der Einrichtung durch das Mitglied abhängig. Preisänderungen müssen rechtzeitig kommuniziert werden.

Das SEPA-Lastschriftverfahren stellt sich als besonders vorteilhaft heraus, da es regelmäßige und sichere Zahlungen ermöglicht. Zwar ist die Einrichtung etwas aufwendiger, da Mandate eingeholt werden müssen, aber Tools wie Cannanas können hier unterstützen, indem sie die Erstellung der notwendigen SEPA-Dateien (SEPA PAIN) übernehmen und das notwendige Mandat direkt im Anmeldeprozess abfragen.

Mehr zu den einzelnen Zahlungsweisen und deren spezifischen Vor- und Nachteilen findet ihr in unserem Artikel zu Zahlungsmodalitäten.

Austausch zwischen CSCs

Der regelmäßige Austausch mit anderen Clubbetreiber:innen und die Orientierung an bewährten Konzepten können entscheidend dazu beitragen, das optimale Modell für euren Club zu finden. Viele CSCs entwickeln unterschiedliche Ansätze für ihre Beitrags- und Bezahlmodelle. In diesem Zusammenhang ist es äußerst hilfreich, sich regelmäßig mit anderen Clubs zu vernetzen und von deren Erfahrungen zu profitieren. Dieser Austausch ermöglicht es, erfolgreiche Strategien zu übernehmen und mögliche Fehler von vornherein zu vermeiden.

Auch der Wettbewerb unter CSCs trotz des Werbeverbots, spielt eine wesentliche Rolle bei der Auswahl des Beitragsmodells. Wenn benachbarte Clubs flexiblere und anpassungsfähigere Lösungen anbieten, kann es herausfordernd sein, mit einem starren Modell langfristig erfolgreich zu bestehen. Daher ist es für jeden CSC unerlässlich, seine Beitrags- und Zahlungsmodelle kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Flexibilität gegenüber den sich wandelnden Bedürfnissen der Mitglieder und den Anforderungen des Marktes ist der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Risiko- und Krisenmanagement

Für CSCs in Deutschland ist es entscheidend, finanzielle Stabilität durch gut geplante Rücklagen zu sichern. Da CSCs auf Mitgliedsbeiträge und die Abnahme von Cannabis angewiesen sind, sollten Rücklagen so geplant werden, dass sie mindestens die operativen Kosten für mehrere Monate decken können. Eine Reserve von drei bis sechs Monaten Betriebskosten ist dabei eine gängige Empfehlung. Diese Rücklagen bieten nicht nur eine Absicherung gegen unvorhergesehene finanzielle Engpässe, sondern auch eine Pufferzone für den Fall, dass die Mitgliederzahlen temporär sinken.

Mitgliederverluste und Einnahmenstabilisierung

CSCs können durch den Verlust von Mitgliedern finanziell stark belastet werden. Daher ist es wichtig, durch gezielte Mitgliederbindung, wie regelmäßige Events, Community-Building-Maßnahmen und transparente Kommunikation, die Mitgliederzahlen stabil zu halten. Auch das Warenportfolio kann hier eine große Rolle spielen. Schließlich haben viele Konsument:innen klare Vorstellungen, welche Sorten sie favorisieren.

Risikomanagement und Krisenbewältigung

Für CSCs sind rechtliche und wirtschaftliche Änderungen potenziell existenzbedrohend. Ein systematisches Risikomanagement, das sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Risiken analysiert und bewertet, ist daher unerlässlich. CSCs sollten Notfallpläne für verschiedene Szenarien entwickeln, um auf rechtliche Veränderungen (wie z.B. Gesetzesänderungen im Cannabis-Bereich) oder wirtschaftliche Krisen vorbereitet zu sein. Eine enge Zusammenarbeit mit Anwält:innen und Finanzexpert:innen ist hierbei ratsam, um rechtzeitig auf drohende Veränderungen reagieren zu können.

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität:

CSCs sollten flexibel genug sein, um auf Veränderungen in ihrem Umfeld zu reagieren. Dies kann bedeuten, dass Geschäftsmodelle angepasst oder neue Einnahmequellen erschlossen werden müssen, um auf wirtschaftliche oder rechtliche Herausforderungen zu reagieren. Die kontinuierliche Weiterbildung und Schulung von Führungskräften und Mitgliedern kann dabei helfen, die Anpassungsfähigkeit des Clubs zu erhöhen.

Aktuelle Ansätze für Beitragsmodelle

Im regelmäßigen Austausch mit über 500 Gründer:innen von Cannabis Social Clubs (CSCs) haben sich für uns eine Reihe von Beitragsmodellen herauskristallisiert, die als erfolgreich gelten und zur Inspiration für andere Clubs dienen können. Diese Modelle basieren auf den Erfahrungen verschiedener Clubs und bieten unterschiedliche Ansätze, um den Bedürfnissen der Mitglieder gerecht zu werden.

Modell “Fitnessclub-Mitgliedschaft”

Dieses Modell orientiert sich an einer festen Struktur (ähnlich wie in Fitnessclubs), bei der Mitglieder einen festen monatlichen Beitrag zahlen und dafür eine bestimmte Menge Cannabis pro Monat erhalten.

Vorteile: Dieses Modell bietet eine hohe Planbarkeit für den Club, da die Einnahmen stabil sind. Es ist zudem leicht zu kommunizieren, da Mitglieder genau wissen, was sie für ihren monatlichen Beitrag erhalten. Beiträge können einfach regelmäßig per Lastschrift eingezogen werden.

Nachteile: Die starre Struktur dieses Modells könnte jedoch für Mitglieder mit schwankendem Konsumbedarf zu unflexibel sein. Personen, die in einem Monat mehr und im nächsten weniger konsumieren möchten, könnten sich durch die festen Mengen eingeschränkt fühlen. Zusätzlich wird die Abgabe verschiedener Sorten verkompliziert, da nicht jeder Strain die gleiche Fürsorge, Ertragsmenge oder Kosten mit sich bringt. Hier muss also im Voraus klar kommuniziert werden, wie das ganze ablaufen soll, um keine Mitglieder zu benachteiligen, falls eine qualitativ hochwertigere Sorte dann schnell vergriffen ist.

Basismitgliedschaft + Grammpreis

Bei diesem Modell zahlen die Mitglieder einen Grundbeitrag für die Mitgliedschaft, der Zugang zum Club und zu bestimmten Basisleistungen bietet. Zusätzlich wird ein variabler Preis pro Gramm Cannabis berechnet, je nachdem, wie viel das Mitglied konsumiert.

Vorteile: Dieses Modell bietet eine hohe Flexibilität für Mitglieder, da sie nur für das tatsächlich konsumierte Cannabis zahlen. Es kann besonders attraktiv für Personen sein, die in ihrem Konsum stark variieren.

Nachteile: Für den Club kann die Abrechnung und Planung komplexer sein, da die Einnahmen stark von den Konsumgewohnheiten der Mitglieder abhängen. Es kann schwierig sein, stabile Einnahmen zu garantieren. Das kann von der Saison oder anderen Faktoren beeinflusst werden.

Reiner Grammpreis

Bei diesem Modell zahlen die Mitglieder ausschließlich für das Cannabis, das sie tatsächlich beziehen, ohne festen Mitgliedsbeitrag.

Vorteile: Dieses Modell bietet die höchste Flexibilität für Mitglieder, da sie keine festen Kosten haben und nur das bezahlen, was sie konsumieren. Es ist besonders attraktiv für Gelegenheitskonsument:innen oder Mitglieder mit sehr variablem Konsumbedarf.

Nachteile: Für den Club sind die Einnahmen weniger planbar, was das Finanzmanagement erschweren kann. Ohne feste Einnahmen könnte es schwierig sein, die Betriebskosten konstant zu decken, insbesondere in Phasen mit niedrigerem Konsum.

Diese Modelle bieten eine breite Palette von Optionen, die CSCs in Deutschland in Betracht ziehen können, um sowohl den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden als auch die finanzielle Stabilität des Clubs zu sichern. Durch den kontinuierlichen Austausch mit anderen Clubbetreibern und die Anpassung der eigenen Strategien an den Markt können CSCs langfristig erfolgreich sein.

Guthaben und clubinterne Währungen

In diesem Modell hinterlegen die Mitglieder im Voraus Guthaben oder Credits, die sie nach Bedarf gegen Cannabis einlösen können. Die Höhe des Guthabens kann flexibel sein und wird nach Verbrauch aufgeladen.

Vorteile: Dieses Modell bietet sowohl Flexibilität für die Mitglieder als auch eine einfache Verwaltung für den Club, insbesondere wenn eine Software zur Verwaltung der Guthaben verwendet wird. Mitglieder können ihr Guthaben entsprechend ihres Konsumbedarfs nutzen, was ihnen Freiheit und Kontrolle gibt. Ein großer Pluspunkt, ist zusätzlich die Minimierung oder komplette Umgehung von Bargeld und zahlreichen Finanztransaktionen, die mehr Sicherheit für die Anbauvereinigung bietet.

Nachteile: Ein potenzieller Nachteil könnte die Transparenz für die Mitglieder sein. Einige könnten den Überblick über ihr verbleibendes Guthaben verlieren oder sich unsicher fühlen, wie viel sie tatsächlich ausgegeben haben.

In Ländern wie Spanien nutzen viele Clubs sogenannte "Credits", um rechtliche Grauzonen geschickt zu umgehen. In Deutschland hingegen, wo die Abgabe von Cannabis durch Clubs offiziell erlaubt ist, könnte die Einführung eines solchen Systems zusätzliche Vorteile bieten und das Cluberlebnis weiter bereichern. Es gibt also keinen zwingenden Grund, auf alternative Begriffe wie “Credits” umzusteigen. Stattdessen können Clubs einfach Euro-Guthaben verwenden, was die Handhabung sowohl für die Mitglieder als auch für den Club erheblich vereinfacht.

Trotz dieser einfachen Handhabung gibt es einige wichtige Fragen, die Clubs berücksichtigen sollten:

  • Wie lange darf ich Guthaben verwalten?
  • Muss ich bei einem Austritt der Mitglieder das Guthaben auszahlen?
  • Wann verfällt nicht genutztes Guthaben?

Auch wenn wir nicht auf alle Fragen eine definitive Antwort haben, ist es wichtig, dass sich jeder Cannabis Social Club mit diesen Themen auseinandersetzt und rechtliche Beratung in Anspruch nimmt. Die genaue Verwaltung von Guthaben und der Umgang mit Überschüssen sind essenzielle Aspekte, die langfristig den Erfolg und die Rechtssicherheit eines Clubs beeinflussen können.

Umsetzung mit Cannanas

Die Verwaltung von Mitgliedsbeiträgen und Guthabensystemen in Cannabis Social Clubs (CSCs) kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, insbesondere wenn verschiedene Modelle und Zahlungsoptionen im Spiel sind. Hier kommt Cannanas ins Spiel. Cannanas ist darauf ausgelegt, die individuellen Bedürfnisse eures Clubs optimal zu unterstützen, indem es sämtliche Mitgliedsmodelle, Beitragsstrukturen und Zahlungsoptionen nahtlos integriert und verwaltet.

Flexibles Mitgliedsbeitragssystem

Das Mitgliedsbeitragssystem von Cannanas bietet euch maximale Flexibilität und Kontrolle. Egal, ob euer Club feste Pauschalen, variable Preise oder eine Kombination aus beidem bevorzugt – Cannanas hat die passende Lösung.

Pauschale Mitgliedsbeiträge:

Mit Cannanas könnt ihr ganz einfach Pauschalbeträge festlegen, die als monatlicher Beitrag gebucht werden. Dies ist ideal für Clubs, die ein Fitnessstudio-ähnliches Abonnementmodell anbieten möchten, sei es für eine Basismitgliedschaft oder feste Grammpakete. Durch automatisierte Buchungsprozesse spart ihr Zeit und reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich.

Variable Beiträge pro Gramm:

Für Clubs, die den Mitgliedsbeitrag basierend auf dem tatsächlichen Konsum erheben, bietet Cannanas eine präzise Abrechnungsmöglichkeit. Mitglieder zahlen nur für das, was sie tatsächlich konsumieren, und ihr könnt diese Beiträge transparent und übersichtlich verwalten.

Hybridmodelle:

Cannanas ermöglicht es, Pauschalbeiträge und variable Kosten flexibel zu kombinieren. So könnt ihr maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die perfekt auf die Bedürfnisse eurer Mitglieder abgestimmt sind.

Effizientes Guthabensystem

Mit dem Guthabensystem von Cannanas könnt ihr und eure Mitglieder Guthaben oder clubinterne Währungen, wie „Credits“ einfach verwalten.

Guthabenverwaltung:

Mitglieder können jederzeit ihr verfügbares Guthaben einsehen und verwalten. Die Software aktualisiert das Guthaben automatisch, sobald Cannabis ausgegeben wird, was für maximale Transparenz sorgt.

Transparente Abrechnung:

Alle Transaktionen werden detailliert erfasst, sodass Mitglieder genau nachvollziehen können, wie viel Guthaben sie noch haben und wofür es verwendet wurde. So bleibt die Abrechnung stets transparent und nachvollziehbar.

Flexibilität und Kontrolle:

Ihr entscheidet, ob das Guthaben in Euro oder in einer clubinternen Währung geführt wird. Cannanas bietet euch die nötige Flexibilität, um auch komplexe Anforderungen problemlos abzubilden.

Integriertes Finanzsystem:

Das Finanzsystem von Cannanas ist darauf ausgelegt, die finanzielle Stabilität eures Clubs zu sichern und die Verwaltung so einfach wie möglich zu gestalten.

SEPA-Lastschriftverfahren:

Wiederkehrende Zahlungen können über SEPA-Lastschriften abgewickelt werden, was den Verwaltungsaufwand minimiert und die Zahlungssicherheit erhöht. Mitglieder können ihre Zahlungen bequem und regelmäßig vornehmen, ohne sich um manuelle Überweisungen kümmern zu müssen.

Überweisungen und Daueraufträge:

Für Mitglieder, die lieber per Überweisung oder Dauerauftrag zahlen, bietet Cannanas eine effiziente Lösung zur Verfolgung und Verbuchung dieser Zahlungen – ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

Automatisierte Buchungen und Rechnungen

Mit Cannanas könnt ihr alle finanziellen Transaktionen eures Clubs einfach und übersichtlich verwalten.

Automatisierte Buchungen:

Mitgliedsbeiträge, Guthabenaufladungen und Cannabis-Ausgaben werden automatisch erfasst und verbucht, was den manuellen Aufwand reduziert und Fehler minimiert.

Rechnungserstellung:

Erstellt individuelle oder wiederkehrende Rechnungen für eure Mitglieder und versendet diese automatisch. Die Rechnungen sind detailliert und enthalten alle relevanten Informationen, um die Abrechnung transparent und nachvollziehbar zu gestalten.

Umfassende Berichterstattung:

Cannanas bietet umfangreiche Berichtsfunktionen, die euch jederzeit einen klaren Überblick über die finanzielle Situation eures Clubs verschaffen. Diese Berichte unterstützen euch dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und die finanzielle Gesundheit eures Clubs zu sichern.

Mit Cannanas habt ihr die perfekte Lösung an der Hand, um die komplexen Anforderungen der Mitglieder- und Finanzverwaltung in eurem CSC effizient und benutzerfreundlich zu meistern.

Fazit

Die Gestaltung der Mitgliedsbeiträge und Bezahlmodelle in Cannabis-Clubs bietet vielfältige Möglichkeiten. Clubs sollten dabei die gesetzlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen im Auge behalten, gleichzeitig aber auch flexible und bedarfsorientierte Lösungen anbieten. Dies ermöglicht es ihnen, sowohl den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden als auch im Wettbewerb bestehen zu können. Durch eine kontinuierliche Anpassung und innovative Modelle können Clubs langfristig erfolgreich sein und ihren Mitgliedern einen optimalen Service bieten.

Cannanas bietet sämtliche Optionen für die freie Gestaltung eurer Beitragsoptionen. Ob ihr nun feste Pauschalen, Guthaben oder ein Hybridmodell in eurer Anbauvereinigung nutzen möchtet, bleibt euch überlassen. Bei uns warten die passenden Tools auf euch. Meldet jetzt euren Club für ein Onboarding an und lasst euch von unserem Team persönlich beraten.

Starte deinen Cannabis Social Club noch heute.
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Screenshot Cannanas Anbauübersicht