Voraussichtliche Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung
Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Dorgenforschung (ISD) stellt seine Ergebnisse vor.
Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums internationale Erfahrungen mit verschiedenen Ansätzen zur Cannabis-Legalisierung gesammelt und analysiert. Die Empfehlungen betonen die Bedeutung effektiver Regulierung des legalen Marktes und die Stärkung des Jugendschutzes, um mögliche negative Entwicklungen abzuwenden.
Die komplette Studie wurde nun veröffentlicht und wir fassen sie hier kurz für euch zusammen.
Hintergrund
Cannabis ist in Kanada, Uruguay und 18 US-Bundesstaaten legal für den Freizeitkonsum erhältlich, und erste Legalisierungsschritte sind auch in einigen EU-Ländern zu beobachten. Das Policy Paper untersucht die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis auf Gesundheitsschutz, Jugendschutz und die Verdrängung des illegalen Marktes, basierend auf dem Forschungsprojekt "Effekte einer Cannabis-Legalisierung (ECaLe)". Die Erkenntnisse stützen sich auf eine systematische Literaturanalyse von 164 Studien und die Befragung von fünf Experten aus Kanada, den USA und Uruguay. Es ist wichtig zu beachten, dass das Wissen über die Auswirkungen der Legalisierung und verschiedene Regulierungsmodelle kontinuierlich wächst, aber noch erhebliche Wissenslücken, insbesondere bei langfristigen Auswirkungen, bestehen.
Cannabislegalisierung und Gesundheitsschutz
In Ländern, in denen Cannabis legalisiert wurde, ist der Konsum bei Erwachsenen bereits vor der Legalisierung angestiegen. Eine weitere Zunahme wurde auch nach der Legalisierung beobachtet. Die Legalisierung selbst scheint nur geringe kurzfristige Auswirkungen auf den allgemeinen Konsumanstieg zu haben, aber langfristig zeigt sich ein schnellerer Anstieg. Die Legalisierung hat sowohl negative als auch positive Aspekte: Notaufnahmen und Verkehrsunfälle steigen leicht an, während die Qualität und Information der Konsumenten verbessert werden kann. Im Allgemeinen dürfte sich der Gesundheitsschutz für Erwachsene durch eine Legalisierung in Deutschland kurzfristig nur geringfügig verändern.
Cannabislegalisierung und Kinder- und Jugendschutz
Die Legalisierung erhöht die subjektive Verfügbarkeit von Cannabis für Jugendliche, führt aber nicht zwangsläufig zu einem kurzfristigen Anstieg des Konsums. Langfristig zeigt sich jedoch ein stärkerer Anstieg des Konsums bei Jugendlichen in Regionen mit legalen Märkten. Zudem steigt die Zahl der Jugendlichen, die aufgrund von Cannabisproblemen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, leicht an. Die Legalisierung von Cannabis-Edibles kann zu einem unmittelbaren und deutlichen Anstieg von unbeabsichtigten Vergiftungen und Rauschzuständen bei Kindern führen, was durch geeignete Regulierung vermieden werden kann. Das größte Risiko für den Jugendschutz besteht darin, dass der Konsum bei Jugendlichen langfristig zunimmt, was durch eine restriktive Regulierung der Verfügbarkeit vermieden werden sollte.
Cannabislegalisierung und der illegale Markt
Die Legalisierung von Cannabis hat den illegalen Markt deutlich zurückgedrängt, wobei das genaue Ausmaß schwer zu quantifizieren ist und von Land zu Land variiert. Die wichtigsten Faktoren, die darüber entscheiden, ob Konsumenten legal oder illegal kaufen, sind Verkaufspreis, Produktqualität, Vertrauen und Bequemlichkeit. Ein attraktiver legaler Markt kann zwar den illegalen Markt verdrängen und den Gesundheits- und Jugendschutz stärken, birgt aber auch das Risiko eines erhöhten Cannabiskonsums bei Erwachsenen und langfristig bei Jugendlichen, wenn er nicht effektiv reguliert wird. Eine Legalisierung, die den Gesundheits- und Jugendschutz sichern soll, sollte den legalen Markt so regulieren, dass der Konsumanstieg möglichst niedrig gehalten wird, selbst wenn dies bedeutet, dass der illegale Markt nicht so schnell eingedämmt wird.
Handlungsempfehlungen
Für eine regulierte Cannabis-Legalisierung im Sinne des Gesundheits- und Jugendschutzes empfiehlt es sich, den kommerziellen Markt einzuschränken und ein legales Angebot für bestehende Konsumenten zu schaffen, ohne den Konsumeinstieg attraktiver zu gestalten. Maßnahmen hierfür sind die Einführung eines staatlichen Verkaufsmonopols oder die räumliche Begrenzung von Verkaufslizenzen, die Zulassung von nicht kommerziellen Anbauvereinen, ein umfassendes Marketingverbot, diskrete Schaufenstergestaltung, intelligente Preispolitik und die Einhaltung des Mindestalters von 18 Jahren. Darüber hinaus sollten legale Cannabisprodukte, insbesondere edibles, für Kinder und Jugendliche unattraktiv gestaltet und in kindersicheren Behältern verkauft werden.
Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden.
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